Johannes Laubmeier, Das Marterl. Einer der vielen „Autor-kehrt-aus-der-Ferne-in-die-Kleinstadt-seiner-Jugend-zurück“-Romane, aber meiner Meinung nach ein besonders gelungener.
Der Vater des Autors ist vor vielen Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen. Nach Jahren im Ausland kehrt dieser nun an den Ort des Geschehens zurück. Der Leser lernt seine Kindheit in diesem präzise beschriebenen Kleinstadtkosmos und die enge Beziehung zu seinem Vater kennen, der ein eher unkonventioneller Mensch war, und nichts dabei fand, wenn ihn sein Sohn am Bahnhof mit Taucherbrille, Regenmantel und Fangnetz als Tiefseeforscher empfing.
Heiter und melancholisch im Ton, mit leisem Humor, oft ironisch und nie psychologisierend stellt der Autor sich und uns die Frage, inwieweit wir nicht alle die Summe unserer Erinnerungen sind.