Katrin Schlote-Korthals empfiehlt:
Mareike Krügel, Schwester. Julia, Bankkauffrau und Pastorengattin mit pubertierendem Sohn schätzt die Ordnung ihres Lebens. Als ihre Schwester Lone nach einem Autounfall im Koma liegt, versucht sie, einen Teil ihrer Aufgaben als Hebamme zu übernehmen. Früher standen sie sich sehr nah, und sie fragt sich, an welchem Punkt sich ihre beiden Leben so gegensätzlich entwickelt haben. Sie findet die Schwangeren, die sie besucht zunächst ziemlich seltsam aber trotzdem anziehend und lernt so völlig andere Lebensentwürfe kennen. Dadurch hinterfragt sie letzten Endes auch ihren eigenen.
Das Besondere an diesem Roman ist der oft sarkastische, auf jeden Fall meistens eher nüchterne Ton, mit dem die Autorin alle diese Frauen beschreibt. So vermeidet sie jede Gefühlsduselei und ist trotzdem voll Empathie für ihre Personen.